Programmierwettbewerb – Von Ahnungslosen für Ahnungslose? (Updated)

Die Freie Universität Berlin, der Linux Business Campus Nürnberg und die ‚iX veranstalten einen Programmierwettbewerb, darüber welches wohl die beste Plattform zur Entwicklung webbasierter Anwendungen sein soll.

Sieht man davon ab, daß bei den 5 vorgegebenen Sprachen/Plattformen (Java EE, .Net oder eine Skriptsprache wie PHP, Python/Zope oder Ruby on Rails) einige nicht unwichtige fehlen und man die Aussage auch sicherlich nicht so pauschal in einem Frickelwettbewerb beantworten kann, sieht das ganze schon ziemlich unprofessionell aus.
Aber damit macht es dann wieder Sinn:
Die Website zum Wettbewerb ist genauso schlecht strukturiert und wenig standardkonform, wie auch die Websites der Partner.
Die sind ja noch nicht mal fähig, der Website einen Titel zu geben, der über dem des vorgegebenen Microsoft Frontpage-Templates herausgeht („Home“).
Vgl. auch:

<meta name="GENERATOR" content="Microsoft FrontPage 6.0">
<meta name="ProgId" content="FrontPage.Editor.Document">

Tja, das ganze wird dann so viel Relevanz für Webentwickler haben wie wenn in China eine Fliege auf einem umgefallenen Sack Reis kackt.

Update vom 13.10:

Jetzt wurde auch Perl mit hinzugetan. Ein paar Leute von der Perlmongern überlegen jetzt, ob es was bringt da teilzunehmen…

Meine Meinung ändert sich dadurch nicht:
Die Nutzbarkeit einer Sprache für die Implementation von Webanwendungen ist nicht primär abhängig vom Sprachumfang oder der Schnelligkeit in der man sich was zusammenklicken kann.
Sie ist stattdessen viel stärker abhängig davon, wie gewohnt die jeweilige Sprache bei den Entwicklern und Nutzern ist, wie modular und nachhaltig die Anwendung ist gegenüber späteren Updates (Frickelprogramme die anfangs allein der Schnelligkeit wegen hingerotzt werden, erleben bei einem späteren Update meist ein kompletten zeitaufwendigen Redesign) und auf welchen Systemen sowohl die Anwendung laufen soll und welche Kunden sie unter welchen Rahmenbedinungen einsetzten sollen.

Mit jeder Sprache -selbst mit Basic oder Scheme- kann man geniale Programme basteln.
Und genauso taugt jede Sprache dafür mieses Gefrickel herzustellen.

3 Kommentare zu “Programmierwettbewerb – Von Ahnungslosen für Ahnungslose? (Updated)

Kommentarfunktion ist geschlossen.

  1. Ich halte genauso wenig von diesem Wettbewerb. :-)
    Wer „.Net“ aufnimmt und Perl unter den Tisch fallen lässt, hat IMHO schon verloren.
    Für ernste Anwendungen sollte in meinen Augen sogar C/C++ berücksichtigt werden (vor allem für einige High-Performance-Anwendungen).

    Reissäcke werden indes zunehmend interessanter (aufgrund der aktuellen Gen-Reis-Diskussion). ;-)