Flattr = A-fair 2.0?

Seit ein paar Tagen ist der neue Service Flattr zum Thema geworden. Flattr wird auch inzwischen nicht nur bei Blogs, sondern sogar bei einigen Nachrichtenmagazonen (bspw. der TAZ) eingesetzt.

perun hat seine Erfahrung zu Flattr ausführlich niedergeschrieben: Mit Flattr die Blog-Kaffeekasse auffüllen und Flattr: 12 Cent pro Klick.

Ich bin nach wie vor skeptisch, ob das ganze auch länger genug Erfolg haben wird.
Denn es gab bereits vor einigen Jahren ein ähnliches Projekt, welches fast denselben Ansatz hatte: A-fair.
A-fair bot sich ebenso wie Flattr als Mittler zwischen den Autoren und ENtwicklern wie auch den Leser und Nutzern an. Mit Hilfe einer Lizenzbestimmung wurde dies vertraglich definiert: Die A-fair-Lizenzbestimmungen .
Kernsatz:

Mit der A-fair-Lizenzierung äußert der Autor seinen Wunsch, vom Anwender angemessen berücksichtigt zu werden, wenn er materiell oder immateriell von den Informationen profitiert.
Der Anwender ist also aufgefordert, diesem Wunsch durch eine Anwendervergütung bei dem vom Autor gewählten A-fair-Service nachzukommen, wobei der Anwender den Betrag so hoch festsetzt, wie es ihm fair erscheint.

A-fair wurde jedoch Anfang 2004 eingestellt. Vgl: Einstellung des A-fair-Services.

Es stellt sich also die Frage: War A-fair seiner Zeit einfach nur vorraus und hatte den Nachteil, dass einige Dinge auch etwas komplizierter und nicht so einfach und schön bedienbar waren (vor 10 Jahren, als A-fair aufgebaut wurde, waren die Themen Usability und Barrierefreiheit ja noch etwas exotisches und Leute, die Websites programmierten, waren oft auch die Designer…)?
Oder aber liegt es doch an den Menschen, die sich zwar leicht und schnell begeistern lassen, aber nach einer gewissen Zeit dann einfach zum nächsten Hype gehen?
Ist Flattr möglicherweise also nicht viel mehr als ein „A-fair 2.0“, welches in einem halben Jahr wieder in Vergessenheit gerät bei der Nutzung und dann nach und nach wieder von den Webseiten verschwindet?