Datenfreiheit für Jeden

Zum Thema Schufa und Soziale Netzwerke.

Es ist doch auch unsinnig zu glauben, das Firmen nicht auch Datenrecherche betreiben. Das Märchen wurde zu Grabe getragen, als vor über 10 Jahren die ersten Kartenunternehmen begannen Robots zu entwickeln, die eingescannte Bilder ihrer Karten zu finden (und so mit die ersten Abmahnwellen lostraten).
Auch kann man nicht dafür sorgen, dass Angestellte von Unternehmen oder Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes zwar in ihrer Freizeit Facebook & co nutzen dürfen und dann eben mal ne Suche machen, dieses Wissen und die Möglichkeiten dann bei Betreten des Firmengeländes -zack- plötzlich vergessen.

IMHO ist das Sammeln und Auswerten von sich aus nichts schlimmes.
Falsch wird es jedoch dann, wenn es einseitig und nicht gleichberechtigt ist.

Da wir es nicht verhindern können, dass Recherche betrieben wird, sollten wir zumindest „Waffengleichheit“ fordern:

  •  Jeder dessen Daten verwendet werden, muss gleichzeitig das Recht  erhalten, über diese Abfrage und den Abfragenden gleichmaßen Auskunft  zu erlangen.
    Kurzum: Wenn ein Mensch A einer Firma XYZ meine Daten abfragt, will  ich nicht nur wissen „dass“ die Firma XYZ, welche Daten abrief, ich will auch wissen können, was das für eine Firma ist und welche  öffentlichen Daten (z.B. Kreditwürdigkeit der Firma selbst) und die  öffentlichen Daten von A haben können (womit er natürlich auch wieder erfährt, dass ich seine Daten sah).
  •  Daten über Arbeitgeber und den Zustand der Firmen müssen ebenso leicht  von (potentiellen) Arbeitnehmern abrufbar sein, wie diese bei einer Schufa-Abfrage  Bürgerdaten erhalten können.
  • Jegliche Vertragsbedingungen, die Bürgern den freien Austausch von eigenen Daten verbieten (z.B. die Höhe des eigenen Gehalts) sind zu verbieten oder als rechtlich unwirksam zu stellen.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich kann nicht verhindern, dass meine Daten, welche öffentlich ermittelbar sind, gesammelt und verknüpft werden. Ebenso wenig kann ich den Handel mit solchen immateriellen Daten verhindern.
Aber ich kann ein gleiches Recht einfordern. Und dies bedeutet, dass jeder der meine Daten abruft, sich ebenso offenbaren muss, wie meine Daten es tun.

Damit wird die Verantwortung bei allen beteiligten klar und deutlich. Datenabfragen über Personen sind kein Jux; Man kann damit in die Privatsphäre eines Menschen eindringen. Wenn der Abfragende dies selbst erlebt, weiß er seine eigene Abfrage besser einzustufen.
Gleichzeitig wird den einzelnen Menschen bewusster gemacht, dass es wichtig ist, zu unterscheiden welche Daten öffentlich gemacht werden und welche nicht.

Hintergrundlinks: