Das Geld gehört den Künstlern – nicht den Wegelagerer

Künstler (Musiker, Designer, Comicersteller, Autoren, uvm.) erschaffen tolle Dinge, kriegen dafür aber wenig.
Piraten in Form von Wegelagerer (auch Zwischenhändler genannt) kontrollieren den Fluß der Waren vom Künstler hin zum Kunden.
Wie im frühen Mittelalter nutzen die Wegelagerer ihre Gewinne dazu, ihre Macht durch Trutzburgen, bewehrt mit Marken, Anwälten, Patenten, Geldeintreibern und Politikern zu verfestigen und weitere Möglichkeiten zu finden um noch mehr Geld zu erhalten.
Aus Wegelagerer werden Zöllner, aus Zöllner werden Händler, aus Händler werden Vertreter und aus Vertreter werden letzendlich angesehene Förderer von Kunst und Kultur.
Und das obwohl die Handlung sind nicht ändert. Im Gegenteil:

Direkte Kontakte zwischen Künstler und Kunden werden reduziert, kontrolliert und nur in Rahmen von strengen (vertraglichen) Auflagen ermöglicht.
Ist die Abhängigkeit und die vertragliche Kontrolle der Beziehungen zwischen Künstler und Kunden erstmal gegeben, kann man dies nutzen um noch mehr Geld aus beiden Parteien zu ziehen.
Dem Künstler berichtet man von Dieben, Piraten und Gesindel, welches bekämpft werden muss; Dazu muss natürlich Geld aufgewendet werden, die der Künstler weniger hat – denn schließlich muss man ja mit aller Kraft den Künstler verteidigen und hat ja in der Vergangenheit auch dem Künstler seine wohlverdienten Lohn gebracht. Somit sind diese Piraten schuld. Dieses Gesindel an Räubern, die dem armen, armen Künstler sein letztes Hemd nehmen will!

Doch die Spirale dreht sich immer weiter.
Der Künstler bekommt immer weniger und weniger.
Der ehemalige Wegelagerer wird reicher und reicher.
Und irgendwann sind es die Kunden leid und suchen sich einen anderen Künstler. – Wie auch dann der soegannte Förderung von Kunst und Kultur. Denn schließlich zeigt doch durch die wenigen Kunden, daß der Künstler nicht auf dem rechten Wege ist; Schuld ist alleine dieser, wenn er nicht genug Kunden zusammenbringt.
Und die bösen, bösen Piraten machen alles so schwer. Ach ja!

Wäre es nicht sinnvoll, wenn man die wahren Wegelagerer, die wahren Piraten, endlich beiseite läßt?

Würde ein direkter Kontakt zwischen Künstler und Kunden nicht viel menschlicher sein? Wäre es nicht schöner auch für den Künstler, wenn er frei wäre zu tun und lassen was er will? Er nicht durch einen Vertrag an eine sklavenähnliche Beziehung gehalten wäre?

Scott McCloud zeigt in einem Comic, wie dies ginge und was für gute Effekte dies nicht nur für den einzelnen Künstler und dessen Kunden ergäben:
I can’t stop thinking
(via netzpolitik.org)